Zu Beginn gab es einen „persönlichen Aufhänger“, der sich an meinem Lebenslauf orientierte und mich dazu veranlasste, zu erzählen, warum ich heute hier bin.
Prüfling
Ich möchte die Heilerlaubnis, weil … und ich möchte arbeiten mit ….
Anmerkung
Bereite Dich gut auf diese Frage vor.
Wichtig ist Dein Auftreten, Deine praktischen Erfahrungen in Beratungen/Therapie, Praktikas, Ausbildungen/Fortbildungen etc.
Als Vorgeschichte ist alles relevant, das auf Erfahrung mit psychisch Kranken hinweist und Dein “Warum”.
Erwähne, dass Du eine Praxis eröffnen möchtest und welches Verfahren Du einsetzen bzw. mit welcher Zielgruppe Du arbeiten willst.
⇾ Sie wollten darauf hinaus, dass es ihnen wichtig ist, ob man Patienten mit Krankheitsbildern erlebt hat. Hieraus wurde in meinem Fall ein mehrminütiges Gespräch und es kam heraus, dass sie sehr offen sind, was den Inhalt eines solchen Praktikums anbelangt (Psychiatrie, Facharzt, Psychotherapeut oder Heilpraktiker für Psychotherapie). Ein Praktikum beim sozialpsychiatrischen Dienst wurde während meiner Prüfung nicht erwähnt, daher bleibt dies an dieser Stelle unerwähnt.
Anmerkung
Erfahrungen in der therapeutischen Arbeit
Zertifikate über vorherige Ausbildungen oder auch laufende erwähnen
Erfahrungen im Bereich Beratung/Coaching und ähnlichem zeigen dem Prüfer, dass Du schon mit Menschen gearbeitet hast
Testklienten etc. von den Ausbildungsschulen
absolvierte Praktika in psychiatrischen/psychosomatischen Einrichtungen machen oft einen guten Eindruck
Bleibe authentisch, aber überlege Dir schon gut im Vorfeld, wie Du auf diese Frage antworten würdest und was Du persönlich alles vorzuweisen hast.
Welche Pflichten ich denn hätte als Heilpraktiker für Psychotherapie?*
Prüfling
Ich zählte die Pflichten auf, ging auf einzelne näher ein und erklärte sie in mehreren Sätzen.
Irgendwann hielt ich inne und sagte „Jetzt muss ich überlegen, ob ich noch eine nicht genannt habe.“
(Frau P. hatte geduldig zugehört, mir mein eigenes Tempo gelassen, was teilweise sehr knapp und teilweise ausschweifend war und antwortete: „Das war ja so ziemlich alles, das genügt mir.“)
Wie denn jemand ist, der mittelgradig oder schwer depressiv ist.
Prüfling
Ich antwortete in mehreren Sätzen, dass und wie Denken und Affekt gestört ist, dass der mittelgradige Depressive sich noch auf die Arbeit schleppt, dort aber eher nicht wirklich leistungsfähig ist und der an einer schweren depressiven Episode Erkrankte, es nicht mehr schafft, zu arbeiten, auch wenn ihm bewusst ist, dass es notwendig ist, zu arbeiten und der Haushalt quasi liegen bleibt, weil nichts mehr geht usw. Und ich erwähnte, dass gerade der Schwer Depressive mitunter Suizidgedanken haben kann.
Anmerkung
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Was ich denn tun würde, wenn ich einen Suizidalen in der Praxis
hätte.
Prüfling
Ich begann mit den Fragen, wie man erkennt, ob jemand akut suizidal ist. Wenn dann einige dieser Fragen mit „ja“ beantwortet worden sind und mich dazu veranlassen, zu glauben, dass er akut suizidal ist, dann bemühe ich mich darum, dass er freiwillig in die Psychiatrie geht. (…)
Anmerkung
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⇾ Es entwickelte sich darüber dann fast eine Diskussion, ob ich den Notruf wählen soll oder die Polizei.
Prüfling
Ich insistierte und sagte, dass in meiner Heimatstadt es eher die Polizei sei; ich hätte mich darüber ausgezeichnet informiert. Selbstverständlich hätte ich ja auch immer die Möglichkeit, auch den Notruf zu wählen.
(Damit waren sie dann im Ergebnis einverstanden.)
Anmerkung
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